Aus der griechischen Mythologie sind uns zwei Götter der Zeit bekannt. Chronos ist der Gott der Zeitmessung. Kairos der Gott des richtigen Augenblicks.
Unter Chronos versteht man jene Zeit, die permanent vergeht, die Chronologie, den Zeitablauf, das Dauerhafte, berechenbare Strukturen und Systeme. Er repräsentiert das quantitative Zeitempfinden. Zeit, die in gleichbleibendem Tempo verrinnt und somit messbar ist.
Kairos gibt der Zeit eine neue Dimension. Er repräsentiert das qualitative Zeitempfinden. Kairos steht für die Gegenwart mit ihren Gelegenheiten und meint die „Gunst der Stunde“, den rechten Augenblick, den besonderen Moment, das Spontane, den passenden Moment um aktiv zu werden.
Das Spontane kann innerhalb einer Ordnung, einer Struktur oder Systems als solches wahrgenommen werden. Außerhalb davon gibt es keine Erfahrungen von Spontanität und „besonderen Momenten.“ Kairos ist das Pendant zu Chronos. Beide Wahrnehmungsebenen der Zeit ergänzen sich.